ÖBB-FLUGHAFENSPANGE

Seit Jahren Gespräche hinter verschlossenen Türen


Bereits seit Juni 2018 sitzt unsere Gemeindeführung an einem runden Tisch mit den ÖBB und den Bürgermeistern der betroffenen Gemeinden. Wir haben sofort nach der Gemeinderatswahl versucht, Informationen über den aktuellen Stand einzuholen. Da es seitens unserer Gemeindeführung leider keinerlei Informationen gab, waren wir auf auswärtige Hinweise angewiesen. Dabei konnten wir in Erfahrung bringen, dass am 09.03.20 eine Präsentation der ÖBB zur beiliegenden möglichen Trassenführung (unverbindliche Skizze von uns angefertigt) erfolgte.

Auf Anfrage der Liste GEMa bei der letzten Gemeinderatssitzung am 25.06.20 wurde von Vizebürgermeister Werner Herbert die Beratung der Flughafenspange seit Juni 2018, die Präsentation seitens der ÖBB am 09.03.20 sowie die Klausur mit der Bürgermeisterrunde am 27.05.20 bestätigt. Detailinformationen bleiben allerdings weiterhin unter Verschluss.

Entscheidung für den südlichsten Trassenverlauf


Wie man den Medien entnehmen konnte, wurden für die Flughafenspange mehrere mögliche Trassenverläufe diskutiert. Dass die Entscheidung zur eingehenderen Prüfung nun ausgerechnet auf die südlichste Variante gefallen ist, sorgte in unserem Ort zurecht für sehr viel Unmut.

Die Trasse beginnt zwischen Sarasdorf und Trautmannsdorf, zieht sich hinüber nach Margarethen am Moos, quert im Bereich des Kreisverkehrs beim Logistikzentrum die B60 und B10, streift in Enzerdorf die Reisenbachsiedlung und mündet entlang der Flughafengrenze hinter dem Friedhof Kleinneusiedl schließlich in die bestehende Bahntrasse in Fischamend ein.

Somit sind viele EnzersdorferInnen und MargarethnerInnen unmittelbar vom Bahnlärm betroffen, vom massiven Eingriff in die Natur durch die Errichtung der Trasse quer durch Felder und Wiesen ganz zu schweigen.

Tatenlosigkeit und Stillschweigen der Gemeindeführung


Auf die Frage, warum die örtliche Bevölkerung bis dato nicht informiert wurde, antworteten Bürgermeister Markus Plöchl und Vizebürgermeister Werner Herbert, dass Stillschweigen mit den ÖBB vereinbart wurde. Erst nach Vorliegen des Ergebnisses sollten die Bürgerinitiativen und die Bevölkerung informiert werden.

Hätte es die Presseaussendung der ÖBB zwischenzeitlich nicht gegeben, wäre die nun zu prüfende Trassenführung bis heute nicht bekannt. Diese Vorgangsweise ist unverantwortlich und inakzeptabel!

Die Gemeindeführung von ÖVP und FPÖ sowie die SPÖ haben offensichtlich vergessen, von wem sie gewählt wurden und wem gegenüber sie ausschließlich verantwortlich sind. Es ist zu befürchten, dass wie beim Logistikzentrum erst reagiert werden kann, wenn alles zu spät ist.

Die Liste GEMa spricht sich jedenfalls gegen diese Trassenführung aus und wird alles unternehmen, dieses Vorhaben zu verhindern. Dabei freuen wir uns über die aktive Unterstützung von jeder und jedem Einzelnen. Denn nur gemeinsam können wir gegen die geplante Trasse und vor allem gegen die negativen Auswirkungen für unser Leben in der Gemeinde mobil machen!