DAS GRÖSSTE LOGISTIKZENTRUM ÖSTERREICHS

Quelle "Die Presse" 29.04.2019

Die Bauarbeiten am größten Logistikzentrum Österreichs schreiten rasch voran und man stellt sich immer wieder die Frage, ob der Gemeindeführung bewusst war, welche Dimensionen dieses Projekt annehmen wird.

Die drei neu in Bau befindlichen Hallen direkt an der B 60 haben lt. Angaben der Eigentümergesellschaft eine Lagerfläche von 21.000 m²!!!

Gleichzeitig sollen auch neben dem Müllsammelzentrum Hallen mit einer Größe von ca. 18.700 m² bis zum heurigen Herbst entstehen.

Damit nicht genug: Hinter der ehemaligen Spinnerei sind dann noch einmal Hallen, vergleichbar mir den gerade in Bau befindlichen, geplant. Diese sollen 2021 fertiggestellt sein.

Insgesamt sollen es dann 120.000 m² Lagerfläche sein!!!

Man stelle sich nur vor, wie viele Fahrzeuge alleine zu den Stoßzeiten zu– und abfahren werden. Dazu zählen nicht nur die vielen LKW, sondern auch die Kleintransporter und die MitarbeiterInnen, die von und zu ihrem Arbeitsplatz fahren.

Dass man dagegen nichts tun konnte, kann man so nicht gelten lassen. Der Bürgermeister als Baubehörde erster Instanz hätte eine Umweltverträglichkeitsprüfung fordern müssen.
Vielleicht wäre die UVP für dieses Projekt alleine nicht möglich gewesen. Im Zusammenhang mit der „Dritten Piste“ und der Giftmülldeponie „Kalter Berg“ hätte man es unserer Meinung nach, jedenfalls einfordern müssen.

Weiters fehlt jegliches Verkehrskonzept! Die Zu- und Abfahrt der vielen LKW und der darauffolgenden Verteilung durch Kleintransporter wird durch unsere Ortschaften erfolgen. Die BewohnerInnen der Hauptstraßen sind jetzt schon schwer belastet. Über die bereits fast täglichen Staus auf der B9 und B10 kann jede und jeder von uns jetzt schon einiges berichten.

Auch die Forderung einer eigenen Betriebsfeuerwehr wäre angemessen gewesen. Feuerwehren berichten, dass sie sehr oft ausrücken müssen und sich dann herausstellt, dass es ein Fehlalarm war. Es ist zu hoffen und zu wünschen, dass alleine diese Ausrückungen unserer Freiwilligen Feuerwehr, soweit wie möglich erspart bleiben. An einen tatsächlichen Brand wollen wir gar nicht erst denken.

Auch die mangelnden Informationen an die Bevölkerung sind nicht nachvollziehbar. Wahrscheinlich hat man Angst vor dem Widerstand der Bevölkerung gehabt und wollte dieses Risiko nicht eingehen. Stattdessen steht man achselzuckend da, lächelt beim Spatenstich in die Kamera und viele Berufstätige stehen jetzt schon stundenlang im Stau von und zu ihrem Arbeitsplatz.

Vieles ist nun zu spät und wir werden mit einigem davon leben müssen.

Wir werden uns aber für die rasche Aufnahme von Gesprächen mit den Betreibern des Logistikzentrums einsetzen. Es muss die Verkehrsentlastung der Ortschaften Enzersdorf und Margarethen sichergestellt sein.

Quelle "mein Bezirk"

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Beitragsbild Quelle “diePresse” 29.04.2019